Donnerstag, 21. Juni 2012

REZENSION: "Die Schmetterlingsinsel" von Corina Bomann

Als ihre geliebte Großtante Emmely in England stirbt, tritt die Berliner Anwältin Diana Wagenbach ein schweres Erbe an.
Sie als letzte Nachfahrin der Tremaynes soll ein lang gehütetes Familiengeheimnis ergründen.
Ein alter Brief soll ihr erster Anhalt sein, welcher sie schließlich von "Tremayne House"der Gegenwart bis in das Jahr 1887 ins damalige Ceylon zurückführt.
So folgt Diana den Spuren ihrer Ururgroßmutter Grace, deren Wege sich irgendwann von ihrer Familie getrennt haben...
Was ist damals passiert? Und warum wurde so lange geschwiegen?

Das Buch "Die Schmetterlingsinsel" von Corina Bomann fällt zunächst durch seine aufwändige Gestaltung regelrecht ins Auge.
Der Buchschnitt ist mit pinken Schmetterlingen und Orchideen bedruckt, die Vorsatzseite ist dunkelpinkfarben, alles sehr stimmig auch mit der Covergestaltung.
Dieses Buch muss man in der Buchhandlung erst einmal in die Hand nehmen....

Auch die Geschichte selbst zog mich gleich in ihren Bann.
Ich liebe ja Familiengeschichten, und wenn sie auf verschiedenen Zeitebenen spielen, erst recht.

So erzählt uns auch Corina Bomann im Wechsel mit den Kapiteln zwei Geschichten, einmal die von Diana in der Gegenwart, zum anderen die der Schwestern Victoria und Grace im Jahr 1887.
Dabei zeichnet sie Charaktere und Schauplätze so gut, dass vor des Lesers Auge ein kleiner Film abläuft.
Sowohl die Atmosphäre des alten Herrenhauses als auch die prächtige Kulisse Sri Lankas werden uns sehr gut vermittelt.

"Die Schmetterlingsinsel" erzählt eine Geschichte, die zunächst durchaus fesselt, im weiteren Verlauf jedoch immer oberflächlicher wird.
Einige Passagen waren mir persönlich zu trivial und erinnerten eher an einen Kitschroman, einige Umstände fügten sich letztendlich gar zu gut in die Geschichte ein und wirken daher unglaubwürdig, anderes wird wieder allzu schnell abgehandelt.
Das finde ich wirklich sehr schade...
Ich hatte nach der letzten Seite das Gefühl, dass die Autorin ihrer eigenen, wirklich tollen Idee nicht gerecht geworden ist.

Wer also eine Lektüre mit Anspruch sucht, sollte sich hier eher zurückhalten.
Wer aber lediglich gut unterhalten werden will, ist mit der Schmetterlingsinsel gut bedient.

Aenna                                   

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